Gastspiel Diven im Großen Haus: Katja Ebstein: Na und ... Wir leben noch!

„Doch wie’s tief in ihnen aussieht, sieht man nicht…“ – Ist er Ihnen noch im Ohr, der Song, mit dem Katja Ebstein 1980 Platz 2 des Eurovision Song Contests belegte? „Theater, Theater, der Vorhang geht auf …“, so sein Titel und Refrain. Dem Theater hat sich die Sängerin seit vielen Jahren auch als Schauspielerin verschrieben, als Wanderin zwischen den Welten. Ein rebellischer Geist zwischen allen Stühlen. Zielgruppen und Marketinganalysen, Trends, Einschaltquoten und Radioformate hat sie hinter sich gelassen. Sie macht das, was sie für richtig hält. „Man wird älter, aber dann hat man auch was zu erzählen", sagt die Frau mit der immer noch mädchenhaften Figur. „Dann faselt man nicht rum, sondern hat was erlebt." Einen zuckersüßen Schlagerabend dürfe man nach 40 Bühnenjahren von ihr also nicht mehr erwarten. Wohl aber Liebeslieder! Von Heinrich Heine etwa. Davor und dazwischen politische Chansons und Texte von Bert Brecht, Kurt Tucholsky, Konstatin Wecker, Udo Lindenberg u.a., dazu ein Aufmunterungslied, das Georg Kreisler eigens für sie schrieb und zum Schluss die von Marlene Dietrich veredelte deutsche Version von „Where Have All The Flowers Gone“. „Sag mir, wo die Blumen sind …“ – mit Ebsteins strahlender, warmen Stimme, einfühlsam begleitet vom fabelhaften Pianisten Stefan Kling.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de