Goethe und Hafis

Divan der Lieder - Divan of Song.

"Wer sich selbst und andere kennt, wird auch hier erkennen: Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen." (Goethe)

Hafis, der wohl bekannteste persische Dichter, lebte im
14. Jahrhundert. Seine Dichtung ist reich an Facetten und Nuancen, voll sprachlicher Harmonie und geprägt von einer Überfülle an Bildern und mystischen Bezügen. Er erzählt von unerwiderter Liebe, Trennung und Sehnsucht, schwärmt für die Reize seiner Angebeteten und meditiert über die Vergänglichkeit des Lebens und die Unentrinnbarkeit des Schicksals: "Und wenn ich voll Verlangen einmal auf ihrem Wege, wie Staub zu Fuß ihr falle, wird sie wie Wind entschweben."

Als Hafis' Divan Anfang des 19. Jahrhunderts zum ersten Mal in die deutsche Sprache erschien, wurde er von Johann Wolfgang von Goethe begeistert rezipiert. In einem poetischen Dialog mit dem persischen Dichterfürsten, den er als seinen Zwilling bezeichnete, schrieb Goethe sein Werk 'West-östlicher Divan'.
Goethes tiefe Verbundenheit mit der Dichtung von Hafis bildet den namengebenden Ausgangspunkt des Programms. Im ersten Konzertteil erklingen deutsche und französische Kompositionen und Nachdichtungen zu den poetischen Figuren der Scheherazade und des Hafis. Der reizvolle, west-östlich umkleidete Dialog zwischen dem späten Goethe und der jungen Marianne von Willemer bestimmt die zweite Konzerthälfte (Lieder der Suleika, aus dem Schenkenbuch, aus dem Buch Hafis u.a.).

Zur hören sein werden Goethe-Vertonungen von Franz Schubert,
Robert Schumann, Felix Mendelssohn Bartholdy, Johannes Brahms,
Richard Strauss, Hugo Wolf, Othmar Schoeck, Charles Koechlin und
Maurice Ravel.

Christiane Karg, Sopran
Robert Holl, Bass-Bariton
Burkhard Kehring, Klavier

Bei Regen findet die Veranstalung in der Stadthalle Kasten statt.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de