Wer hat Angst vor Joseph Haydn?

Scott Fields String Feartet.

Unter den 68 Streichquartetten Haydns gelten die sechs Quartette des op. 20 als besonders experimentell. Hier hat Haydn in der von ihm so entscheidend weiterentwickelten Gattung des Streichquartetts vieles ausprobiert. Da liegt es nahe, gerade diese Werke für ein besonderes musikalisches Abenteuer auszuwählen. Scott Fields, der in Köln lebende amerikanische Gitarrist, ist ein Grenzgänger zwischen Avantgarde-Jazz und Neuer Musik, wovon bis heute immerhin 26 von ihm herausgebrachte CDs zeugen. Mit seinem Scott Fields String Feartet, bestehend aus Gitarre, Violine, Viola und Violoncello, verknüpft er in seinen Improvisationen Original und musikalische Fortführung so geschickt, dass die Grenzen kaum noch auszumachen sind. Zum Abschluss des diesjährigen Haydn-Festivals widmet er sich gemeinsam mit seinem Feartet zum ersten Mal der Aufgabe, über Haydns Streichquartette zu improvisieren. Eine besonders reizvolle Herausforderung, da er mit seinem Ensemble ungewöhnlich nah am klassischen Streichquartett ist. In einer Konzerteinführung am Sonntag, den 1. September um 18 Uhr demonstrieren die Musiker Techniken zur Verschmelzung von komponiertem Material und Improvisation, darunter Loops, die sich ausdehnen und verengen, optionale Cues, sich verschiebende Loops, Cues, die Puls und Zeitmaß regulieren und Handzeichen, die den zeitlichen Ablauf bestimmen. Der Vortrag findet teilweise in englischer Sprache statt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht nötig.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de