Jazz und Literatur No 5: Der törichte Karpfen

In Kooperation mit den Jazzfreunden Ingolstadt e.V..

"Der törichte Karpfen"
und andere Erzählungen von Isaac B. Singer

Was ist denn schon das Leben?, fragt eine der Figuren in Isaac B. Singers Erzählungen. Der Geschichtenerzähler Naftali gibt folgende Antwort: "Zunächst einmal geschieht viel Ungewöhnliches auf dieser Welt. Kein Tag vergeht, ohne dass nicht etwas Außergewöhnliches passiert. Und außerdem gibt es Schriftsteller, die solche Geschichten erfinden."

Isaac B. Singer kann nicht anders als brillant zu erzählen. Der Autor führt mit unerschöpflicher Phantasie in einen literarischen Kosmos, der alsbald paradiesisch, exotisch, humorvoll, traurig, überraschend, merkwürdig und doch vertraut erscheint. In seinen Erzählungen sind die Spielregeln des täglichen Lebens auf den Kopf gestellt und manchmal erkennt man die Narren und Pechvögel schon am Namen, die da lauten: Zeinwel Trottel, Feiwel Blödel oder Schmendrick Knallkopf. Die Geschichten bezaubern durch die Fülle an exzentrischen und außergewöhnlichen Charakteren und lassen einem erst nach der letzten Zeile wieder los.
Isaac Bashevis Singer wurde 1904 als Sohn einer Rabbinerfamilie in Radzymin in Polen geboren und wuchs in Warschau auf. 1935 emigrierte er in die USA, und acht Jahre später erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft. Seine Zeitungsartikel, Kurzgeschichten und Romane schrieb er konsequent in jiddischer Sprache. 1978 wurde Isaac Bashevis Singer mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Er starb 1991 in Miami.

Es liest: Peter Greif

Musik: N:N.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de