4. Sinfoniekonzert

16. Dezember 2013 in Hannover

Werke von Sergei Rachmaninow und Sergei Prokofjew.

Dirigen: Marko Letonja
Niedersächsisches Staatsorchester Hannover

Sergei Rachmaninow:
Sinfonische Tänze op. 45 (1940)Sergei Prokofjew:
Sinfonie Nr. 5 B-Dur op. 100 (1944)
Die biographischen und musikalischen Wege von Sergei Rachmaninow und Sergei Prokofjew kreuzten sich selten und hatten doch viele gemeinsame Koordinaten: Beide waren als Pianisten und Komponisten berühmt. Beide waren Exilanten, hatten Russland nach der Revolution den Rücken gekehrt und litten unter der Trennung von der Heimat: "Die Luft der Fremde bekommt meiner Inspiration nicht, weil ich Russe bin, und das Unbekömmlichste für einen Menschen wie mich ist es, im Exil zu leben", so Prokofjew. Die Worte könnten auch von Rachmaninow stammen, der in den 25 Jahren nach seiner Auswanderung nur noch sechs Werke komponierte. Während Rachmaninow den heimatlichen Boden nicht mehr betrat, kehrte Prokofjew Mitte der 1930er Jahre zurück und lebte bis an sein Lebensende unter der Diktatur Josef Stalins (der - Ironie der Geschichte - am selben Tag wie Prokofjew starb).
Rachmaninows Sinfonische Tänze op. 45, sein letztes veröffentlichtes Werk, klingen nach Rückblick und Abschied zugleich. Die drei "fantastischen Tänze", wie er sie nannte, sind voller Reminiszenzen: Der schwungvoll-motorische erste Satz zitiert seine 1. Sinfonie und breitet im langsamen Mittelteil ein Thema im Saxophon aus, das Rachmaninow ein letztes Mal als herausragenden Melodiker vorstellt. Die melancholisch-bittere Walzerfantasie des zweiten Satzes bezieht russische Volksweisen ein. Im dritten Satz schließlich mündet das "Dies irae"-Motiv in den Alleluia-Hymnus aus seiner eigenen Vesperliturgie op. 37. So lässt er die untergegangene sakrale Welt des alten Russland anklingen.
Prokofjews groß angelegte 5. Sinfonie entstand 1944, und mit ihr wendet sich der Komponist nach 16 Jahren erstmals wieder der sinfonischen Form zu. Erkennbar wird ein Stilwandel nach seiner Rückkehr in die Sowjetunion: die Orientierung am klassischen Formmodell, leichtere Fasslichkeit der harmonischen Wendungen, durchsichtige und doch effektvolle Instrumentation und Vielfalt der melodischen Einfälle. Ein "Lied auf den freien und glücklichen Menschen" sei seine 5. Sinfonie, so der Komponist, und sie gehört bis heute zu seinen größten Erfolgen im Konzertsaal.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Staatsoper Hannover
Opernplatz 1
30159 Hannover
Wann ist das Event?
Montag, 16. Dezember 2013
19:30 Uhr
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