3. Sinfoniekonzert

25. November 2013 in Hannover

Werke von Antonín Dvorák, Robert Schumann, Claude Debussy und Béla Bartók.

Dirigent: Lothar Koenigs
Solistin: Sophie Pacini
Niedersächsisches Staatsorchester Hannover

Antonín Dvořák:
Die Mittagshexe op. 108 (1896)Robert Schumann:
<i<Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 54 (1841-45)Claude Debussy:
Prélude à l'après-midi d'un faune (1890-94)Béla Bartók:
Der wunderbare Mandarin op. 19, Konzertfassung (1918-27)
Die grausame Mittagshexe, der laszive Faun, der unheimliche Mandarin - drei unwirkliche Wesen begegnen uns im 3. Sinfoniekonzert. Dazwischen steht mit Schumanns Klavierkonzert ein brillantes Werk der Hochromantik. Seine ausdrucksstarke Poesie, die Virtuosität des Pianisten und dessen Zusammenspiel mit dem Orchester können zu einer Synthese gelangen, die höchste Ansprüche befriedigt, so ausgewogen sind die Ebenen miteinander im Einklang.
Wie ein Spuk wirkt die Mittagshexe aus dem tschechischen Volksmythos: Von der Mutter als Schreckgespenst für ihr Kind beschworen, nimmt sie reale Gestalt an. Der tödliche Kampf wird von Dvořák in seiner sinfonischen Dichtung op. 108 dramatisch vertont.
Zwischen Wachen und Träumen hängt der Faun seinen Erinnerungen nach. Er ist sich nicht sicher, ob er die erotischen Abenteuer und sexuellen Begierden nur geträumt oder wirklich erlebt hat. Von Mallarmé 1865 gedichtet, von Debussy 1894 vertont, von Nijinsky 1911 choreographiert, hat sich das Wesen und die Sinnlichkeit des Fauns in unser Gedächtnis eingebrannt. Nijinskys Choreographie, die zusammen mit Debussys Prélude à l'après-midi d'un faune bis heute als ein Höhepunkt der künstlerischen Moderne gefeiert wird, hat der Dichter nicht mehr erlebt, aber dem Komponisten schrieb er zu dem nur 110 Takte langen Orchesterwerk: "Wunderbar ihre Illustration des Après-Midi d'un Faune! Keinerlei Abweichung von meinem Text. Außer dass sie noch tiefer reicht ins Wehmütige und ins Licht, fein, verstörend und reich."
Bartóks Ballettpantomime Der wunderbare Mandarin wurde 1925 in Köln uraufgeführt. Sie spielt im großstädtischen Verbrechermilieu, und expressionistisches "Gerassel, Geklirr und Getute", Straßenlärm einer Großstadt, symbolisiert die in den 1920er Jahren in der Kunst so beliebte Metropolen-Thematik. Dennoch liebte das Publikum dieses dissonante "Kaschemmenstück niedrigster Art" nicht. Es rief in Köln einen ganz ähnlichen Skandal hervor, wie sieben Jahre zuvor Strawinskys Sacre du printemps in Paris. Die stilistische Verwandtschaft ist verblüffend, zumal es unwahrscheinlich ist, dass Bartók Le Sacre gekannt hat.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Staatsoper Hannover
Opernplatz 1
30159 Hannover
Wann ist das Event?
Montag, 25. November 2013
19:30 Uhr
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