6. Sinfoniekonzert

mit Werken von Beethoven und Tschaikowsky.

<div>Dirigent: Stefan Solyom</div><div>Solistin: Olga Scheps<em> Klavier</em>

Ludwig van Beethoven Ouvertüre zu Collins Trauerspiel <em>Coriolan </em>op. 62
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93
Peter I. Tschaikowsky Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 b-Moll op. 23

Sei er begabt und geistesstark, so Tschaikowsky über den Solisten eines Klavierkonzerts,so werde er im Kampf mit dem Orchester durchaus den Sieg davontragen, auch wenn ihm sein vielköpfiges Gegenüber an Farbenreichtum überlegen sei. Das Ringen zwischen Individuum und Kollektiv, die Konkurrenz von Solo und Tutti empfand der große melancholische Russe als speziellen Reiz der für die Romantik so zentralen Gattung Klavierkonzert – ein Ringen, in dem er auch viel Poesie und eine Unmenge verführerischer Kombinationsmöglichkeiten entdeckte. „Die Ideen</div>sind so originell, so edel, so kraftvoll, die Details so interessant. Die Form ist so vollendet, so reif, so stilvoll“, schwärmte dann auch der Widmungsträger Hans von Bülow über Tschaikowskys b-Moll-Konzert – und so kann es kaum verwundern, dass insbesondere die klanggewaltigen Akkorde, mit denen die Komposition anhebt, bis heute zu den bekanntesten Werkanfängen der ernsten Musik zählen. Der tönende Kampf und der letztendliche Sieg des Geistes über die Materie, der individuellen Form über die Konvention, ist auch im Schaffen Ludwig van Beethovens das A und O. Und das längst nicht nur, wenn er für die Bühne das Leben und Sterben historischer Helden vertonte. Jede seiner Sinfonien hat ihren unverwechselbaren Charakter – die Achte einen fast schon dickköpfig stoischen, da der Hang des Komponisten, sein Publikum mit überraschenden Wendungen zu überrumpeln, hier besonders zahlreiche und fantasievolle Früchte trägt. Genie – das heißt schließlich nicht weniger als die Form so zu beherrschen, dass man ihr unbeschadet Haken schlagen kann.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de