3. Sinfoniekonzert

mit Werken von Strawinsky, Mussorgski und Schostakowitsch.

<div>Igor Strawinsky <em>Scherzo à la Russe </em>
Modest Mussorgski <em>Lieder und Tänze des Todes</em>(Orchesterfassung von Dmitri Schostakowitsch)
Dmitri Schostakowitsch Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. 60 <em>Leningrader</em>

Tod und Tanz, Tragik und Taumel – in keiner Kultur scheinen diese Gegenpole zwingender aufeinander bezogen zu sein als in der russischen, wo in Musik, Dichtung und bildender Kunst eine magische Anziehungskraft zwischen extremen Gefühlslagen besteht, wo schillernde Farbenpracht zum Ausdrucksprinzip an sich wird. Strawinsky war einer der wenigen, die über russische Ursprünge hinaus zum Weltbürger wurden, ohne dass jedoch seine Musik ihre charakteristisch russische Bodenständigkeit je abgestreift hätte. Für die meisten seiner russischen Kollegen hielten die Wurzeln, die sie auch in schweren Zeiten fast zwanghaft an ihr Land ketteten, lebenslang und hinterließen ihre Spuren im faszinierenden Nebeneinander von Gefühlen inniger Wärme und tiefer Melancholie. Tod und Leben – nichts als zwei Seiten derselben Medaille? Schostakowitsch ist eine besonders tragische, zugleich wohl die erfolgreichste Figur der sowjetischen Musikgeschichte. Tief der russischen Tradition verbunden, instrumentierte er Musik seiner Lehrer und verarbeitete in eigenen kraftstrotzenden Orchesterwerken das Grauen der Gegenwart – so in der 1942 uraufgeführten 7. Sinfonie die Situation im von der deutschen Armee belagerten Leningrad. In aller Welt von namhaften Dirigenten aufgeführt, wurde die Leningrader zum symbolträchtigsten Werk der sowjetischen Widerstandskraft, in der die „hässliche Fratze des Faschismus“ in vielfachem Anlauf beschrieben und niedergerungen wird. Die Vorlage hierfür: kein geringeres Werk als Ravels Boléro. Für dieses Konzert freuen wir uns auf ein Wiedersehen mit dem Italiener Oleg Caetani, 1984 bis 1987 Chefdirigent der Staatskapelle Weimar, der längst international einen erstklassigen Ruf als Konzert- und Operndirigent genießt.

Dieses Konzert empfehlen wir auch als<a target="_blank" href="http://www.nationaltheater-weimar.de/frontend/index.php?page_id=195&ses_id=1c35e1abe216fa8cce002f3bf14f2c3c"> Konzert "Jugend Plus".</div>

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de