2. Sinfoniekonzert

mit Werken von Bach/Wood, Hindemith und Mahler.

Johann Sebastian Bach / Henry Wood (Bearb.) Toccata und Fuge d-Moll, BWV 565 für Orchester
Paul Hindemith <em>Der Schwanendreher</em>. Konzert nach alten Volksliedern für Viola und kleines Orchester
Gustav Mahler Sinfonie Nr. 9

Zum Zeitpunkt seiner Neunten gab es für Mahler längst nichts mehr zu beschönigen. Die schon immer irritierenden Gegensätze seiner Musik, das Nebeneinander von Schwermut und überdrehter Ironie, der Kontrast von Naturlaut und kunstvollster Orchesterdichte finden in seiner letzten vollendeten Partitur zu einem Werk zusammen, das als roten Faden Gedanken von Abschied, Trauer und Zerfall in sich trägt. Umso faszinierender werden die zahllosen Farben des Mahlerschen Orchestersatzes hier erneut hörbar und umso gnadenloser konfrontiert er den Hörer mit irritierend grotesken
Momenten, die (laut Partitur) seinen „Brüdern im Apoll“ gewidmet sind. Auch der gut eine Generation jüngere Hindemith, durch und durch Humorist wie Ästhet, verbindet Folkloristisches mit musikantischem Impetus und tiefem künstlerischem Ernst. Sein auf alten Volksweisen basierender Schwanendreher aus dem Jahr 1935 steht in unmittelbarer gedanklicher Verbindung mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten und der Verschmähung sogenannter „entarteter“ Kunst. Wie für den Juden Mahler, so wurde
auch für den Deutschen Paul Hindemith die Ironie in der Kunst zum gesellschaftskritischen Protestschrei, der bis heute nichts von seiner fesselnden Kraft und seiner Glaubwürdigkeit verloren hat.
Den Solopart der Bratsche, Synonym für Hindemiths eigene, zutiefst persönliche Stimme, übernimmt Nils Mönkemeyer, ECHO Preisträger 2010 und Inbegriff der jungen, experimentier- und kommunikationsfreudigen Solistengeneration.

Zu diesem Konzert bieten wir erneut unseren kreativen Malworkshop an, in dem künstlerisch interessierte Jugendliche und Erwachsene die Staatskapelle bei den Proben beobachten und anschließend das Erlebte in Formen und Farben umsetzen können. Die Ergebnisse des Workshops werden im Rahmen der Konzerte im Foyer der Weimarhalle ausgestellt.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de