1. Sinfoniekonzert

mit Werken von Brahms und Janáček.

<div>Johannes Brahms Konzert für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll op. 102
Leos Janáček Sinfonietta op. 60

Konzerte mit mehreren Soloinstrumenten, wie sie in der Zeit des Barock und der Klassik zahlreich anzutreffen waren, sind in der Musik der Romantik die Ausnahme. Längst hatte sich das Prinzip des genialen Virtuosen durchgesetzt, der neben sich nur ein begleitendes Orchester, ganz bestimmt aber keinen zweiten Solisten duldete. Warum also wählte Brahms für sein letztes Instrumentalkonzert, ja sein letztes Orchesterwerk überhaupt, ausgerechnet das solistische Doppelpack? Ihm ging es weniger um den konzertanten Dialog zweier Individuen, vielmehr vereint er Geigen- und Cellopart zu einem Ganzen, kombiniert beide sozusagen zur „Riesengeige“, in deren mal heller, mal dunkler Doppelnatur der Übergang vom einen zum anderen Solisten oft kaum hörbar wird. Die Brücke zu Janácˇek schlägt die intensive motivische Arbeit, die auch seine Sinfonietta trotz ihrer ausgesprochen vielfältigen Satzfolge zu einem Ganzen rundet. Hier allerdings stehen die Blechbläser mit Fanfarenklang im Mittelpunkt, auch wenn der Komponist auf den ursprünglich geplanten Titel „Militärsinfonietta“ letztlich verzichtete. Das wäre in der Tat auch zu einfach gewesen, denn von der tschechischen Folklore inspirierte tänzerische Abschnitte tragen ebenso zur Brillanz des Werks bei wie schattenreiche Seufzer, die Janácˇek mit autobiographischen Erinnerungen erklärte. Musik mit dem Ziel, den einfachen tschechischen Menschen nahe zu sein.

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Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de