6. Sinfoniekonzert

14. März 2012 in Wiesbaden

Kurhaus Wiesbaden, Friedrich-von-Thiersch-Saal.

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Sinfonia concertante für Violine, Viola und Orchester
Es-Dur KV 364

Anton Bruckner (1824-1896)
Sinfonie Nr. 3 d-moll

ViolineThomas Zehetmair
Viola Ruth Killius
Dirigent Thomas Zehetmair
'Nun werde ich eine sinfonia concertante machen', schrieb Wolfgang Amadeus Mozart am 5. April 1778 seinem Vater aus Paris und benutzte dabei zum ersten Mal den zeitgenössischen Begriff für ein konzertähnliches Orchesterstück mit mehreren Solisten. Insgesamt schrieb Mozart sechs vollständige 'Gruppenkonzerte', die alle in engem Zusammenhang mit seiner Mannheim-Paris-Reise stehen und entweder dort oder kurz nach seiner Rückkehr nach Salzburg entstanden sind. Das ist kein Zufall, denn in Mannheim und Paris waren solche Konzerte damals in Mode. Parallel zur aufstrebenden Sinfonie entwickelte sich die Sinfonia concertante zu einem etwas leichteren Genre, das die Elemente des barocken Concerto grosso mit der Ästhetik des Divertimento verband. Dennoch hebt sich Mozarts Sinfonia concertante, die 1779/1780 entstanden ist, durch ihren Charakter von der Unterhaltungsmusik ab und stellt neben dem 'Konzert für zwei Klaviere' sein bedeutendstes Gruppenkonzert dar. Auch wenn seine letzte 'Sinfonia concertante' zu seinen Lebzeiten wenig Beachtung fand, so bildete sie in ihrer idealen Synthese von sinfonischen und konzertanten Elementen die entscheidende Stufe auf dem Weg zu den Sinfonien und Konzerten aus Mozarts Wiener Zeit.

Anton Bruckner gehört zu den großen Sinfonikern, die die Musikgeschichte um neun Sinfonien bereichert haben. Seine Sinfonie Nr. 3 d-moll liegt in drei unterschiedlichen Fassungen vor, wobei die 2. Fassung 1877 uraufgeführt wurde. In ihrer Anlage orientiert sie sich am klassischen viersätzigen Muster seiner Vorbilder Beethoven, Schumann und Mendelssohn. Bruckners Musik gewinnt mit dieser Sinfonie ihre unverwechselbare Originalität, und zwar nicht nur in Details, sondern als Gesamtkomplex. Die Harmonik, die klassische, frühromantische und modale Elemente mit Wagnerschen Errungenschaften verschmelzen lässt, entfaltet ihren ganzen Reichtum. Der Komponist überrascht hier mit einem Temperament, wie es sich in dieser Unmittelbarkeit beim späten Bruckner nicht mehr findet.

Mit Thomas Zehetmair übernimmt eine der herausragenden Künstlerpersönlichkeiten der Gegenwart die musikalische Leitung des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden. Sowohl als Dirigent als auch Violinist genießt er großes Ansehen und ist regelmäßiger Gast bei führenden Orchestern, wie etwa dem London Philharmonic Orchestra. Für viele seiner CD-Einspielungen hat Zehetmair Auszeichnungen erhalten, u.a. den Preis der deutschen Schallplattenkritik und den Classic Award 2010 für die 'Paganini-Capricen' sowie für die Gesamteinspielung der 'Mozart-Violinkonzerte' mit dem Orchestra of the Eighteenth Century unter Frans Brüggen. Thomas Zehetmair ist Ehrendoktor der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar und seit 2002/03 Chefdirigent der Northern Sinfonia in England.

Als Solobratschistin präsentiert sich 'Ruth Killius', die mit zahlreichen renommierten Orchestern wie dem Boston Symphony Orchestra große Erfolge feiern konnte. Zusammen mit Thomas Zehetmair gründete sie 1994 das Zehetmair Quartett, das inzwischen zu einem der führenden Streichquartette gehört. Ihre Einspielung der beim Label Glossa erschienenen CD von Mozarts 'Sinfonia concertante' hat in der Musikwelt große Aufmerksamkeit erregt. Die Einspielung des '1. und 3. Streichquartetts' von Schumann wurde unter anderem mit dem Grammophone Award (Record of the Year) ausgezeichnet, ihre Einspielung der 'Streichquartette Nr. 4' von Hindemith und Nr. 5 von Bartók erhielt den Diapason d'Or des Jahres 2007.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Hessisches Staatstheater Wiesbaden
Christian-Zais-Straße 3
65189 Wiesbaden
Wann ist das Event?
Mittwoch, 14. März 2012
20:00 Uhr
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