6. Philharmonisches Konzert

NINA ?ENK (*1982) The Chase

Auftragswerk des Staatstheaters Cottbus

Uraufführung
LUIGI DALLAPICCOLA (1904-1975) Variazioni per orchestra
DMITRI SCHOSTAKOWITSCH (1906-1975) Sinfonie Nr. 15 A-Dur op. 141

Dallapiccolas Orchestervariationen aus dem Jahr 1954 basieren auf einer Sammlung von eigenen Klavierstücken, die der Komponist seiner Tochter 1952 zu deren achtem Geburtstag geschenkt hatte. In Leben und Schaffen Dallapiccolas schlagen sich Ereignisse des 20. Jahrhunderts nieder, angefangen vom Streit um Istrien, wo er geboren wurde. Die Auseinandersetzungen zwischen Italien und Österreich um die Halbinsel führten dazu, dass seine Familie 1917/18 nach Graz umgesiedelt wurde. Hier lernte Dallapiccola u.a. die Musik Wagners kennen. Anfang der 20er Jahre hörte er in Florenz Schönbergs "Pierrot lunaire" und beschloss daraufhin endgültig, Komponist zu werden. Parallel dazu trat er als Pianist auf. Schönbergs Methode der Komposition mit zwölf Tönen wurde bestimmend für ihn, wobei er sie mit traditionellen Kompositionsweisen verband und keinesfalls dogmatisch anwandte. Dem italienischen Faschismus (nicht dem Hitler-Faschismus) hatte er anfänglich wohlwollend gegenübergestanden, wurde aber zum Gegner, als Mussolini 1938 Rassengesetze erließ, wodurch Dallapiccolas jüdische Frau bedroht wurde. Der Schwerpunkt seines Schaffens liegt im Vokal- und Opernbereich. Im Bewusstsein einer breiteren musikinteressierten Öffentlichkeit ist er vor allem durch seine "Canti di prigiona" (Gefängnisgesänge) und seine Oper "Il prigioniero" (Der Gefangene).
Die 15. Sinfonie beendete Schostakowitsch 1971 als seine letzte. Im Wagner-Jahr dürften die Wagner-Zitate des letzten Satzes besondere Aufmerksamkeit finden.

Philharmonisches Orchester
Dirigent: Francesco Angelico

KONZERTEINFÜHRUNG
Jeweils eine halbe Stunde vor Beginn im Foyer des 2. Ranges

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de