CHAYA CZERNOWIN (*1957) Uraufführung eines Auftragswerkes
GUSTAV MAHLER (1860-1911) Sinfonie Nr. 3 d-Moll
"Wer das nicht im größten Stil erfasst und erschaut, der steht davor wie ein Zwerg vor einem Gebirgsriesen, an dem er höchstens Einzelheiten sieht, niemals das Ganze überhaupt." Diese Worte Gustav Mahlers während der Arbeit am ersten Satz der dritten Sinfonie verdeutlichen eindrucksvoll, was "Monumentalität" im Sinfonischen bedeuten kann. Das Werk hat Filmlänge: eineinhalb Stunden. Allein der erste Satz dauert 40 Minuten, länger als etwa Beethovens Fünfte oder die "Tagesthemen". Auch der Umfang der Besetzung ist gewaltig. Zum großen Orchester treten eine Solostimme, ein Frauen- und ein Knabenchor. Dann und vor allem: die Fülle an Gedanken, Bezügen, Anspielungen, Weiterungen, Erinnerungen, Perspektivwechseln ... Einschüchternd? Eher doch eine Einladung wiederzukommen, ein weiteres Mal zu hören, bislang nicht bemerkte Aspekte zu entdecken, erkannte Zusammenhänge zu vertiefen, andere zu knüpfen, sich stets aufs Neue ein Bild zu machen und es zugleich zu verändern. Wer es lieber lebenspraktisch mag, nehme Musikhören auch in diesem Fall als entspannt-aufmerksame Übung im Überblicken komplexer Strukturen. Jeder kann den Level frei wählen, auf dem er sich bewegen möchte. Musik zu erleben macht auf jeder Stufe fitter für die Bewältigung der Komplexität, die "Alltag" heißt.
Solistin: Alexandra Petersamer (Mezzosopran)
Damen des Opernchores und des Sinfonischen Chores der Singakademie Cottbus e. V.
Knabenchor Dresden
Philharmonisches Orchester
Dirigent: GMD Evan Christ
AUFFÜHRUNG IN DER LAUSITZ-ARENA Cottbus
Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de
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