Klavierabend Anna Zassimova

Werke von Brahms, Schumann, Chopin, Catoire und Debussy.

Frederic Chopin Deux Nocturnes Op. 62
Johannes Brahms Fantasien Op. 116
Robert Schumann Arabeske Op. 18
Georges Catoire Deux Poemes Op. 34
Claude Debussy Estampes:
Pagodes, La Soiree dans Grenade, Jardins sous la pluie

" Ihr Spiel vereint glänzende Technik und beseelte Musikalität - pianistische Qualitäten, die man mit der von Heinrich Neuhaus und seinen Meisterschülern Swjatoslaw Richter sowie Emil Gilels geprägten Russischen Klavierschule in Verbindung bringen kann.?
Bayrische Rundfunk, 2011

In ihrer Geburtsstadt Moskau begann Anna Zassimova ihre pianistische Ausbildung an der Gnessin Spezial-Musikschule, in die sie mit 5 Jahren aufgenommen wurde. Mit 14 Jahren gab sie im Saal der Gnessin-Musikakademie ihr erstes Klavierrezital und erspielte sich im Jahr darauf die Ehrenurkunde beim 1. Frédéric-Chopin-Wettbewerb für junge Pianisten in Moskau. Im 2. Jahr ihres späteren Studiums an der Gnessin-Musikakademie bei Prof. Vladimir Tropp, einem der profiliertesten Musiker und Klavierpädagogen Russlands, wurde sie von der Gesellschaft der russischen Hochschulen als "Beste Studentin des Jahrgangs 1995/96" ausgezeichnet.

Neben ihrem Musikstudium studierte sie zeitgleich auch an der Akademie für Malerei, Bildhauerei und Baukunst in Moskau. Gefördert u.a. durch die Staatl. Moskauer Philharmonische Gesellschaft, gab sie Solo- und Kammermusikkonzerte in großen europäischen Hauptstädten, in Minsk, Prag, London, Warschau und in den USA. Ein DAAD- Stipendium führte sie 2002 zu einem Klavier- und Kammermusikstudiums an die Musikhochschule Karlsruhe, das sie bei Prof. Michael Uhde und Prof. Markus Stange mit Auszeichnung absolvierte. Ergänzend besuchte sie Meisterkurse u.a. bei Bruno Canino, Alexander Braginsky, Andre Marchand. "Sie hat Mozarts Klavierkonzert Es-Dur "Jeunehomme" so brillant, mit solcher Souveränität gespielt, dass ich auf eine Pianistin mit großen Zukunftschancen aufmerksam geworden bin", schrieb der Dirigent und Komponist Peter Eötvös 2007 nach ihrem Abschlusskonzert mit dem Stuttgarter Kammerorchester an der Karlsruher Musikhochschule.

Als gefragte Solistin und Kammermusikpartnerin gastierte Anna Zassimova - auch mit zahlreichen Uraufführungen - auf bedeutenden Festivals wie Moskauer Herbst, ECLAT Stuttgart, Salzburger Festspiele, Europäische Kulturtage Karlsruhe, Heidelberger Frühling, Chopin-Festival Mariánské Lázne in Tschechien, Musica Viva 2008 München, Messiaen-Woche 2008 Neustadt/Weinstraße, Festival "Piano à St-Ursanne? 2009, Schweiz und - anlässlich des 200. Geburtstags von Chopin - auf der XV. Kunstwoche in Reus, Spanien.

Sie konzertierte als Solistin u.a. mit dem Orchester des Moskauer Bach- Zentrums, dem Gnessin-Virtuosen-Orchester und dem Stuttgarter Kammerorchester, und hatte Auftritte im Rahmen von Kammermusikreihen: im Künstlerhaus und im Gasteig in München, sowie in der Liederhalle in Stuttgart. Ihre Kammermusikpartner waren Markus Stange, Laurent Albrecht Breuninger, Martin Ostertag, das Ensemble Roslavez Trio, das Minguet Quartett und andere.

Anna Zassimova spielte Klavier- und Kammermusikaufnahmen für den SWR und den BR ein. "She demonstrates an incredibly virtuosic technique which serves in a most admirable fashion the dictates of Chopin's poetic flights. Her dramatic climaxes are stupendous and her lyrical episodes are marvelously realized. A breathtaking performance, worthy of Lipati or Rubinstein" - schrieb 2007 der bekannte Musikwissenschaftler Dr. Nors S. Josephson über die erste, 2010 vom Label "Bella Musica" übernommene und neu herausgegebene Chopin- CD der jungen Künstlerin, die dem Spätwerk des Komponisten gewidmet ist. 2009 war bereits eine weitere Solo-CD "Vergessene Weisen. Russische Klaviermusik im Aufbruch zum 20. Jahrhundert" erschienen, mit Werken von Georges Catoire, Alexander Skrjabin, Nikolai Roslavez und Nikolai Medtner, bei Antes Edition / Bella Musica in Zusammenarbeit mit dem Kulturfond Baden. Im gleichen Jahr wurde bei CPO, unter Co-Produktion des SWR, die CD "Georgy Catoire. Works for Violin & Piano", gemeinsam mit Laurent Albrecht Breuninger, herausgegeben. 2010 veröffentlichte Anna Zassimova bei Bella Musica ihre zweite Chopin-CD, gespielt auf einem historischen Erard-Flügel, die, so wie auch ihre anderen Einspielungen, in der Fachpresse und in mehreren Sendungen verschiedener Rundfunkanstalten über die junge Pianistin grosse Beachtung findet. Eine CD mit Kammermusikwerken von Sergej Tanejew, aufgenommen 2011 beim SWR Baden-Baden ebenfalls für das Label CPO, ist in Vorbereitung.

Schon während ihres Studiums in Moskau hat sich Anna Zassimova mit wissenschaftlichen Recherchen über den russischen Komponisten George Catoire beschäftigt - einen der interessantesten Zeitgenossen Skrjabins. 2010 schloss sie ihre Dissertation über Leben und Werk G. Catoires am Institut für Musikwissenschaft und Musikinformatik der Hochschule für Musik in Karlsruhe ab. Im Juni 2011 im Verlag Ernst Kuhn - Berlin erschien ihr Buch "Georges Catoire - sein Leben, seine Musik, seine Ausstrahlung", ein 400-seitiges Werk, das zum ersten Mal eine lückenlose Biographie des auch in Russland weithin unbekannten Komponisten ermöglicht.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de