Violinkonzert D-Dur, Sinfonie Nr. 4 e-Moll

Johannes Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77; Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98.

Linus Roth, Violine
Nordwestdeutsche Philharmonie
Frank Beermann, Leitung

Die eher herbe vierte Sinfonie verstörte das Publikum, ist unwirsch und voll grimmigem Humor. Lyrisches verbannte der große Romantiker Brahms aus diesem Werk völlig. Manch einer riet ihm daher erschreckt, die Sinfonie zurückzuziehen. Selbst Clara Schumann zeigte sich ratlos. Doch die Irritation entzündete sich an der beispiellosen Modernität des Werks: Brahms etablierte in der Vierten eine Intensivierung und Dramatisierung, die erst später Gustav Mahler wieder wagen sollte. Wie die Klavierkonzerte sorgte auch das Violinkonzert für Ärger: Zuwenig Gelegenheit für Solisten-Glamour, zu viele technische Schwierigkeiten. Star-Geiger Pablo de Sarasate lehnte es erbost ab, das Werk zu spielen. Er lasse sich schließlich nicht die schönste Melodie des Werks von der Oboe vorblasen. Linus Roth bewertet das anders und ordnet sich dem Orchesterklang gerne ein. Er gehört zu den interessantesten Musikern der jüngeren Generation, wurde als "Bester Nachwuchskünstler 2006" mit dem ECHO Klassik ausgezeichnet. In seinem Spiel verbindet sich eine außergewöhnliche Klangkultur mit technischer Brillanz und musikalische Einsicht mit Stilsicherheit-Qualitäten, die ihm auch Anne-Sophie Mutter, von deren Stiftung er gefördert wurde, bescheinigt.

Tickets:
Kat. I: 25,10 EUR / ermäßigt 18,50 EUR
Kat. II: 18,50 EUR / ermäßigt 14,10 EUR

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de