Walter Sittler spielt Erich Kästner.
Es ist Weihnachten. Der letzte König von Sachsen spaziert allein durch die abendlich funkelnde Prager Straße und bleibt nachdenklich vor den schimmernden Schaufenstern stehen. Für Kinderkleider und Spielwaren interessiert er sich am meisten. Es schneit. In den Läden glitzern die Christbäume. Die Passanten stoßen sich an und flüstern: "Der König!". Er ist einsam.
Weihnachtlich beginnt die autobiographische Erzählung Erich Kästners, in dessen Kindheit das Weihnachtsfest einen großen Platz einnimmt. Die Situation: ein Raum, Ende der vierziger Jahre in einer deutschen Stadt. Sieben Menschen, ein Schriftsteller und sechs Musiker, die hier gestrandet sind. Draußen auf dem Boulevard der Morgen, der sich bläulich getönt ankündigt.
Und während der große deutsche Autor mit den Augen eines Erwachsenen und mit dem Herzen eines Kindes aus dem Füllhorn seiner Erinnerungen zu erzählen beginnt, begleiten die Musiker die Geschichten, kommentieren sie, treiben sie voran. Es sind nachdenkliche Erinnerungen an das Leben eines kleinen Jungen, der den Launen eines verrückten Jahrhunderts mit kindlicher Gradlinigkeit und voller Lebensfreude entgegengetreten ist.
Der große Komödiant Walter Sittler spielt Erich Kästner in einem großartig inszenierten Monolog. Ein stilles Meisterwerk über die Kraft des Erinnerns.
Musiker: Libor Sima (Saxofon), Veit Hübner (Kontrabass),
Lars Jönsson (Harmonium), Obi Jenne (Schlagzeug),
Uwe Zaiser (Trompete, Flügelhorn), Lisa Barry (Violine)
Komposition: Libor Sima
Textbearbeitung, Konzeption, Regie: Martin Mühleis
Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de
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Als ich ein kleiner Junge war - Coesfeld - 21.12.2013 – Copyright © 2024 Kleiner Kalender