Händel in Rom

Raimund Nolte, Bass

Batzdorfer Hofkapelle.

?Il sassone? - ?der Sachse?, unter diesem Beinamen wurde der in Halle geborene Georg Friedrich Händel in Italien berühmt. Nachdem Händel in Halle eine gediegene musikalische Ausbildung genossen hatte und in Hamburg einige Jahre lang erste Erfahrungen als Opernkomponist sammeln konnte, hielt er sich von 1706 bis 1710 in Italien auf. Er wollte dort nicht nur die große Vokalmusik kennen lernen, die Opern und die gerade in Mode gekommene Gattung der Cantata. Ebenso sehr interessierten ihn die moderne Instrumentalmusik, etwa das in Italien neu ?erfundene? Solokonzert, und die kompositorisch anspruchsvolleren Solo- und Triosonaten. Aber er kam nicht nur zum Hören und Lernen, er komponierte auch im neuen Stil und feierte damit wahre Triumphe. Diese Italienerfahrungen brachte er mit, als er 1710 zum ersten Mal nach London reiste, das bald darauf seine endgültige Heimat werden sollte. In ihrem Konzert im Treppenhaus von Schloss Augustusburg stellt die Batzdorfer Hofkapelle Kompositionen, die Händel in Italien oder in italienischer Manier komponierte, jener Musik gegenüber, die er während seiner Italien-Aufenthalte kennenlernen konnte. Das Ensemble hat seine Heimat in Sachsen, im idyllischen Schloss Batzdorf, einem an den Elbhängen bei Dresden gelegenen mittelalterlichen Rittergut. Eine Hofkapelle hat es dort in historischer Zeit freilich nicht gegeben - der Name wurde erst im August 1993 erdacht, als sich ein Kreis von Musikern zusammenfand, die sich der Pflege von Opern und Instrumentalwerken vor allem aus dem Umkreis des sächsischen Hofes in Dresden verschrieben haben. Für die Interpretation der auf dem Programm stehenden Solokantaten konnte mit dem Bassbariton Raimund Nolte ein ausgewiesener Händel-Spezialist gewonnen werden.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de