Haydn auf dem Weg nach London

J. Haydn: "Pariser" Sinfonie D-Dur Hob. I:86
W.A. Mozart: Klarinettenkonzert A-Dur KV 622
J.P. Salomon: Violinromanze D-Dur
J. Haydn: Sinfonie D-Dur Hob. I:104 "Salomon"

Es ist schon kurios, dass der berühmte Joseph Haydn seine größten Erfolge als älterer Mann feierte. Zwar markieren seine für Paris komponierten Sinfonien Mitte der 1780er Jahre den Durchbruch zu einer europäischen Berühmtheit, doch ist das nichts im Vergleich zu der hysterischen Begeisterung, die ihm zuteil wird, als er mit seinen "Pariser" und einigen seiner "Londoner" Sinfonien im Gepäck im Januar 1791 und 1794 für jeweils anderthalb Jahre nach England übersetzt und dort insgesamt vier Konzertsaisons bestreitet. Als Haydn nach seiner ersten Englandreise nach Wien zurückkehrt, lebt sein guter Freund Mozart nicht mehr. "Ich war über seinen Todt eine geraume Zeit ganz ausser mir", schreibt er in einem Brief. Nach England geholt hatte ihn der aus Bonn stammende Geiger und Impresario Johann Peter Salomon, der als Konzertmeister in sämtlichen Uraufführungen von Haydns "Londoner" Sinfonien das Orchester leitete. Über sein letztes Konzert in England, mit der Uraufführung der Sinfonie Nr. 104, vermerkt Haydn in seinem Notizbuch: "Die ganze Gesellschaft war äußerst vergnügt und auch ich. Ich machte diesen Abend vier tausend Gulden. So etwas kann man nur in England machen."

Einführung um 19.15 Uhr

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de