4. Sonderkonzert

Brahms & Mendelssohn mit Iván Fischer und dem Konzerthausorchester.

Johannes Brahms (1833 - 1897)Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 d-Moll op. 15
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 - 1847)Auszüge aus der Schauspielmusik zu
Ein Sommernachtstraum op. 61
Da kommt ein junger Einundsechzigjähriger aus Budapest nach Berlin,
stellt sich vor als neuer Chefdirigent des Konzerthausorchesters,
ziemlich still und leise eigentlich, aber trotzdem reden alle davon,
überschlagen sich in Ungeduld und hochgesteckten Erwartungen.
Seltsam im Grunde, wo ihn doch schon jeder kennt, die Berliner so
gut wie der Rest der Welt. Indes, kennen ist eben jene Vokabel, die
bei Iván Fischer immer irgendwie zu kurz greift, denn der Mann
steckt voller Überraschungen, voll wunderlicher, aber kluger Ideen,
die darauf abzielen, sich und die Institution Konzert ständig neu
zu erfinden, mit Leben zu füllen. Da kommt einer, der sich bestens
auskennt mit der großen sinfonischen Literatur, mit Alter Musik und
der Oper. Ein echtes Multitalent wohlgemerkt, kein Hansdampf in
allen Gassen. Einer, der Fragen stellt und Routine scheut, wie der
Teufel das Weihwasser. Das macht neugierig darauf, wie er zwei sehr
unterschiedliche Charaktere der deutschen Romantik miteinander in
Dialog bringen will, Brahms' stürmisch drängendes Jugendfeuer entfachen,
Mendelssohns sommernächtliche Liebeswirbel in Bewegung
setzen und seinen Elfenchor das Fliegen lehren wird. Und macht
nicht minder neugierig auf seinen Mozart im Mai, bei dem der RIAS
Kammerchor in der fabelhaft weltmännischen Vespermusik eines
Salzburger Hoflakaien wider Willen gleich zum zweiten Mal an der
Seite Iván Fischers stehen wird. Ein Doppelgipfel der innovativsten
Geister Berlins, wenn man so will. Da kommt was auf uns zu!

Iván Fischer, Dirigent
Lenneke Ruiten, Sopran
Olivia Vermeulen, Mezzosopran
Dejan Lazic, Klavier
Damen des RIAS Kammerchores
Konzerthausorchester Berlin

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de