Der Bach Haydns

D. Sinkovsky, Violine

Orquesta Barroca de Sevilla

C. Coin, Violoncello, Ltg..

Der Bach Haydns: Nicht Johann Sebastian Bach ist hier gemeint, sondern dessen Sohn Carl Philipp Emanuel, der zu Lebzeiten weit berühmter war als sein Vater. Joseph Haydn lernte ihn nie persönlich kennen, aber er war begeistert von seinen Kompositionen und sah ihn - insbesondere im Bereich der Klaviermusik - als seinen Lehrmeister an. Um 1750 fielen ihm, wie man in einer der ersten Haydn-Biographien lesen kann, die sechs ersten Sonaten von Carl Philipp Emanuel Bach in die Hände: "da kam ich nicht mehr von meinem Klavier hinweg, bis sie durchgespielt waren, und wer mich gründlich kennt, der muß finden, daß ich dem Emanuel Bach sehr vieles verdanke, daß ich ihn verstanden und fleißig studirt habe". Eine weitere Verbindungslinie zwischen den beiden Komponisten läuft über Gottfried van Swieten, den Librettisten von Haydns Oratorien ?Die Schöpfung? und ?Die Jahreszeiten?. Er lernte am preußischen Hof in Berlin Carl Philipp Emanuel Bach kennen, der als Kammercembalist bei Friedrich dem Großen angestellt war. Von Gottfried van Swieten, der den Bach-Sohn sehr schätzte, kam auch der Auftrag zur Komposition der sogenannten ?Hamburger Sinfonien?, von denen das Orquesta Barroca de Sevilla die fünfte erklingen lässt. Van Swieten schließlich ist auch das Bindeglied zu Mozart, von dem das Divertimento B-Dur KV 137 zu hören ist: Er war es, der Mozart und Haydn die Werke Johann Sebastian Bachs und Georg Friedrich Händels nahe brachte. Der Cellist, Gambist und Dirigent Christophe Coin ist den Brühler Schlosskonzerten schon lange verbunden und gern gesehener Gast - als Solist oder mit einem seiner Ensembles. Und auch der Geiger (und Countertenor) Dmitry Sinkovsky ist hier seit seinem furiosen Auftritt als Konzertmeister der Barocksolisten München im vergangenen Jahr kein Unbekannter mehr: "teuflich gut: Dmity Sinkovsky" war danach im Bonner General-Anzeiger zu lesen.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de