Ensemble für Neue Musik

Ensemble des Atelier Neue Musik gibt sein Gründungskonzert
Mit Kompositionen aus sechs Jahrzehnten stellt sich das neue Ensemble der Hochschule vor: Ästhetisch vielseitig, lokal verankert und doch auch immer mit internationalem Blick für etablierte "moderne Klassiker" und solche Kompositionen, die es zu entdecken lohnt. In diesem Sinne will das Ensemble in Zukunft in Erscheinung treten - und so ist auch das erste Gründungskonzert konzipiert.

Die gewachsene Bedeutung zeitlicher Aspekte in der Neuen Musik zeigt sich im von Jazz und Architektur inspirierten Kreuzspiel von Stockhausen, das immerhin drei Schlagzeuger verlangt. Ebenso, wenn auch klanglich gänzlich verschieden, stellt Feldmans The viola in my life 2 die herkömmliche Erwartung an die Musik als Zeitkunst auf den Kopf: einem Mobile gleich wird bewegter Stillstand hörbar. Der überaus körperlich wirkenden, abwechslungsreichen Musik von Nicolaus A. Huber ist solcher Stillstand fremd. Nicht weniger energisch, aber eher als eine organisch entwickelte Klangerzählung angelegt, stellt Younghi Pagh-Paan in ihrer Musik grundsätzliche Fragen an das Leben. Jörg Birkenkötters in nomine, er ist Pagh-Paans Nachfolger und jetziger Leiter des Atelier Neue Musik, hat Musik selbst zum Thema: ein cantus firmus ist der Ausgangspunkt für sein Vexierspiel der Tonhöhen in dem Beschleunigung und Bewegungsabbruch, äußerliches Hören und innerliches Nachhören unmittelbar zusammengehören.

Leitung: René Gulikers

Programm:Karlheinz Stockhausen: Kreuzspiel (1951)
Morton Feldman: The viola in my life 2 (1970)
Nicolaus A. Huber: La force du vertige (1985)
Younghi Pagh-Paan: wundgeträumt (2004-05)
Jörg Birkenkötter: in nomine (1999)

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de