Hayden meets Haydn

Hayden Chisholm, Saxophon

Simon Nabatov, Klavier.

Sie sind überraschend namensverwandt: Joseph Haydn und Hayden Chisholm. Doch zwischen ihnen liegen mehr als zwei Jahrhunderte und damit auch musikalische Welten. Während Haydn als Stammvater der Wiener Klassik Musikgeschichte geschrieben hat, zählt der neuseeländische Saxophonist Chisholm zu den spannendsten Persönlichkeiten im Jazz. 1975 in Auckland geboren, lotet er etwa mit dem Posaunisten Nils Wogram oder mit dem Kult-Schlagzeuger Jaki Liebezeit die Rock-Energien im Jazz aus. In gemeinsamen Projekten mit der Aktionskünstlerin Rebecca Horn u.a. bei den Salzburger Festspielen improvisierte Chisholm mit atemberaubender Virtuosität. Seit seinen Studienjahren an der Kölner Musikhochschule hat er ständig seinen musikalischen Horizont auf ausgedehnten Reisen nach Indien, Japan und Lateinamerika erweitert. Nun widmet sich der musikalische Weltbürger von "Down Under" zum ersten Mal Joseph Haydn. Für die Improvisationen über Themen von Haydn verbündet er sich mit dem russischen Jazz-Pianisten Simon Nabatov. Beide kennen sich seit Jahren und bilden zusammen mit Jonas Burgwinkel ein Trio. Seit mehr als zehn Jahren lebt der 1959 in Moskau geborene, in New York aufgewachsene Pianist in Köln. Und wie Chisholm beherrscht er jede Gangart und Stilrichtung. Seine große Leidenschaft ist das Duo-Spiel, ob nun mit dem niederländischen Schlagzeuger Han Bennink, mit der marokkanischen Sängerin Touria Hadraoui oder mit dem Posaunisten Nils Wogram. Dass in Nabatovs Spiel immer auch ein fundiertes Bewusstsein für die Tradition aufblitzt, macht ihn zum idealen Partner von Hayden Chisholm - in den gemeinsamen Jazz-Gesprächen über und mit Joseph Haydn.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de