We got rhythm!

Katia und Marielle Labèque, Klavier Gonzalo Grau, Schlagzeug Raphaël Séguinier,.

Unglaubliche 30 Jahre ist es nun her, seit Katia und Marielle Labeque erstmals weltweit für Furore sorgten - mit ihrer Einspielung der Originalversion für zwei Klaviere von Gershwins "Rhapsody in Blue". "I see fireworks when those girls play!" lautete damals der Kommentar von keinem Geringeren als Gershwins Bruder Ira. Mittlerweile haben die beiden Schwestern ihr eigenes Plattenlabel gegründet und würden am liebsten all ihre alten Platten noch einmal aufnehmen. 2011 erschien die Neueinspielung jener beiden Werke, mit denen die beiden Französinnen 1981 so kometenhaft ins Rampenlicht der internationalen Konzertszene gerieten: Gershwins "Rhapsody in Blue" und Bernsteins "West Side Story". Wer nun meint, die neue Einspielung müsse sich wohl verhaltener und ruhiger zeigen, der sieht sich schwer getäuscht. Die Schwestern strotzen nur so vor Energie, und an Virtuosität scheinen sie noch hinzugewonnen zu haben. Schon der Beginn von Gershwins "Rhapsody in Blue" lässt aufhorchen; verblüffend nahe kommt hier das Duo dem berühmten Klarinetten-Glissando der Orchesterversion. Und auch an anderen Stellen entlockt das Duo den zwei Klavieren ungeahnte Klangpaletten, vermag den Sound gestopfter Trompeten und Posaunen und die ganze Wucht des gershwinschen Orchesterapparats in bestechender Manier auf zwei Klaviere zu übertragen. Richtig groovig und fetzig geht es dann nach der Pause weiter mit Bernsteins "West Side Story" in der eigens für die Labeque-Schwestern erstellten und von Bernstein autorisierten Fassung für zwei Klaviere und Percussion von Irwin Kostal.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de