Ewige Flammen

15. Juli 2012 in 1

Karolina Sikora, Alt Marcel Reijans, Tenor Alejandro Marco-Buhrmester, Bariton W.

Ich weiß nicht, ob mir's gelingen wird, aber ich fühle, wie groß die Aufgabe ist und mit welcher Sammlung und Ehrfurcht ich sie angreifen muß." Das schrieb Felix Mendelssohn 1831 an Goethe, als er den Auftrag von seinem Lehrer Carl Friedrich Zelter bekam, Goethes "Erste Walpurgisnacht" von 1799 zu vertonen. Zelter selber hatte sich das nicht zugetraut und damals abgelehnt, als sein Freund ihn fragte. Das war eher was für seinen genialen Schüler, der "ein besonderes Faible" für den Hexenspuk hatte, den ein Werk über die Walpurgisnacht doch verlangte. Dabei ist das Ausgangswerk Goethes keine reine Beschreibung einer dieser wilden Feiern in der Nacht auf den 1. Mai. Vielmehr liefert es eine Reflexion über den teils wahnwitzigen christlichen Aberglauben, der sich in absurder Auflehnung gegen die keltische Naturreligion verselbständigt hatte. Und auch wenn Mendelssohn in seiner Vertonung der Ballade fast bildlich arbeitete, den opfernden Druiden ein C-Dur in den Posaunen zugedachte und die sich fürchtenden Wächter in einem "trippelnden, unheimlichen Chor" erscheinen ließ, so verstand er doch genau die symbolische Aussage des Werks. Dem Erstdruck stellte er einen Gedanken Goethes voran: "Denn es muß sich in der Weltgeschichte immerfort wiederholen, daß ein Altes, Gegründetes, Geprüftes, Beruhigendes durch auftauchende Neuerungen gedrängt, geschoben, verrückt, und wo nicht vertilgt, doch in den engsten Raum eingepfercht werde." Berlioz nannte es "ein wahres Meisterwerk" - also genau das Richtige für das gemeinsame Konzert von Festivalchor und -orchester unter der Leitung des Mendelssohn-Spezialisten Andrés Orozco-Estrada.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Flensburg
Friedrich-Ebert-Straße 7
24937 1
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Sonntag, 15. Juli 2012
19:00 Uhr
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