Mozarts Väter

Mozart lernte sein kompositorisches Handwerk bei seinem Vater Leopold. Aber bald kam ein weiterer musikalischer Ziehvater hinzu: Mit acht Jahren begegnete er in London Johann Christian Bach, dem jüngsten Sohn Johann Sebastian Bachs. Der hatte um diese Zeit schon eine reich bewegte Karriere hinter sich: In Mailand war er einige Jahre lang Domorganist; in London rief er gemeinsam mit Carl Friedrich Abel die ersten Abonnementkonzerte der Musikgeschichte ins Leben - und schuf damit die Voraussetzung für das spätere Engagement von Joseph Haydn in London. Von Johann Christian, dem ?Mailänder? oder ?Londoner Bach? lernte der junge Mozart, wie man gefällig und kunstvoll zugleich schreiben kann. Weit mehr noch regte ihn Haydns Musik an, die er sicher schon von Kindesbeinen an kannte. Persönlich lernten die beiden einander aber wohl erst 1781 in Wien kennen - und dies geschah dann bereits auf Augenhöhe. Mozart sei, so sagte Haydn gegenüber Vater Leopold (was dieser voller Stolz in einem Brief nach Salzburg berichtete), der "größte Componist, den ich von Person und den Nahmen nach kenne". Umgekehrt brachte Mozart seine Verehrung zum Ausdruck, indem er Haydn mit dem Ehrentitel ?Papa? anredete. Das deutsch-französische Ensemble Le Concert Lorrain vereint Werke dieser drei Komponisten in einem Konzert. Seit seiner Gründung im Jahr 2000 war es bei den führenden Festivals und in renommierten Konzertsälen zu erleben. Das Ensemble tritt in sehr unterschiedlichen Besetzungen auf, mal als ausgewachsenes Kammerorchester, mal in Kammerformation - in unserem Brühler Konzert als Trio, Quartett oder Quintett.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de