Trios vom Dreigestirn

Als Joseph Haydn 1790 und 1792 auf dem Weg nach und aus England durch Bonn kam, lernte er dort den jungen Ludwig van Beethoven kennen, der damals als Bratschist und Cembalist in der Hofkapelle wirkte. Bei einer dieser Begegnungen erklärte Haydn sich bereit, Beethoven als Schüler aufzunehmen. Bevor Beethoven im November 1792 nach Wien übersiedelte, legten seine Bonner Freunde ein Stammbuch für ihn an. Einer seiner frühen Förderer, Graf Ferdinand Ernst von Waldstein (später Widmungsträger von Beethovens Klaviersonate op. 53, der berühmten ?Waldsteinsonate?) gab Beethoven folgende Worte mit auf den Weg nach Wien: "Durch ununterbrochenen Fleiß erhalten Sie: Mozart's Geist aus Haydens Händen." Hier werden, im Jahr nach Mozarts Tod, die drei Wiener Klassiker erstmals zusammen genannt, zu einer Zeit, als Beethoven noch gar nicht dazu gezählt werden konnte. An drei aufeinander folgenden Konzertabenden stellt das diesjährige Haydn-Festival Gipfelwerke der drei Klassiker einander gegenüber. Das Haydn Piano Trio beginnt diese Trias mit einer der wohl reizvollsten Gattungen, die die Kammermusik zu bieten hat: dem Klaviertrio, dessen Anfänge bei Haydn zu finden sind, während Beethovens ?Erzherzog-Trio? eines der vollendetsten Werke dieser Gattung ist. Die Ausführenden des Klaviertrioabends werden dem Brühler Stammpublikum bekannt vorkommen: Zwei der drei Musiker, der Pianist Harald Kosik und der Cellist Hannes Gradwohl waren schon mehrfach als Mitglieder des Haydn-Trios Eisenstadt im Treppenhaus von Schloss Augustusburg zu Gast.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de