Von der Disziplin der Anarchie - Der Komponist John Cage

Konzerte, Filmdokumentationen, Ausstellung, Lecture-Installation.

Von der Disziplin der Anarchie - Der Komponist John Cage
3. bis 26. Februar 2012
Konzerte, Filmdokumentationen, Ausstellung, Lecture-Installation
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin, Tickets EUR 6/3, (030) 200 57-1000

Programm 23.-26. Februar
23.2. Donnerstag
19 Uhr Lecture-Installation John Cage, "Where are we going? And what are we doing?" (1960/61, Sprechstimme John Cage), Eintritt frei
20 Uhr Filmdokumentation "Berliner Fenster - John Cage in Berlin" (1972, rbb), Eintritt frei

24.2. Freitag, 19 UhrKonzert John Cage und das Schlagzeug I
John Cage "Composed Improvisations No. 2" (1990), "27'10.554" (1956); Karlheinz Stockhausen "Zyklus" (1959). Adam Weisman, Schlagzeug

25.2. Sonnabend, 19 Uhr
Konzert John Cage - Werke für Stimme und Klavier
u.a. "4'33''" (1952), "Solo for Voice 2" (1960), "A Flower" (1950), "Dream" (1948). Julia Henning, Stimme, Isabel Gabbe, Klavier

26.2. Sonntag, 19 Uhr
Konzert John Cage und das Schlagzeug II - Blick in die Zukunft
John Cage "One4" (1990), John Patrick Thomas "Cage3, Variants und Interludes" (2011) UA. Jeweils zwei Realisationen. Adam Weisman, Schlagzeug.

In der vierwöchigen Konzertreihe "Von der Disziplin der Anarchie - Der Komponist John Cage" stellt die Akademie der Künste 30 kammermusikalische Werke von John Cage vor. Der Komponist und Philosoph, Schlüsselfigur der Avantgarde im 20. Jahrhundert, wäre am 5. September dieses Jahres 100 Jahre alt geworden. Am letzten Wochenende der Reihe stehen Kompositionen von Cage für Schlagzeug mit dem Solisten Adam Weisman sowie für Stimme (Julia Henning) und Klavier (Isabel Gabbe) auf dem Programm.

1956 schrieb Cage "27'10.554" für einen Schlagzeuger. Solowerke für Schlagzeug hatte es bis zu diesem Zeitpunkt nicht gegeben, und Cage schuf ein visuell wie akustisch gleichermaßen komplexes Gebilde. Im gleichen Konzert ist das erste große in Europa entstandene Solowerk für Schlagzeug zu hören: Karlheinz Stockhausens Komposition aus dem Jahr 1959, die er Zyklus für einen Schlagzeuger genannt hat und gewissermaßen als Antwort auf Cage schrieb. In dem die Veranstaltungsserie abschließenden Konzert findet am Sonntag eine Uraufführung statt. Der amerikanische Komponist John Patrick Thomas - seit einem halben Jahrhundert als Zuhörer und Interpret mit Cages Werk bestens vertraut - komponierte zu diesem Anlass ein Werk für Soloschlagzeug.

Immer wieder hat John Cage die menschliche Stimme in seinen Werken verwendet. Entweder hat er direkt den Vorgang des Sprechens musikalisiert, oder er hat dem Vorgang des Singens neue Artikulationsmöglichkeiten erschlossen und Farben abgewonnen. Eine Auswahl solcher Werke führen Julia Henning und Isabel Gabbe am Sonnabend auf. Sie realisieren auch das wohl bekannteste, am meisten zitierte und vielleicht am wenigsten verstandene Werk von Cage, "4'33''", was Überraschendes für uns alle bergen wird.

>> Weitere Informationen zum Gesamtprogramm s. http://www.adk.de/de/projekte/2011/cage/kalender.htm

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de