The London Concert

Olga Watts, Orgel

Hofkapelle München

Rüdiger Lotter.

London – ein leuchtendes Zentrum europäischer Musikkultur. Auch im Spätbarock war es ein Tummelplatz von Komponisten verschiedenster Provenienz. Georg Friedrich Händel, der in England George Frideric Handel heißt, machte die Stadt nach 1710 zu seinem Lebenszentrum und komponierte dort einen großen Teil seiner berühmtesten Werke: Opern und Oratorien, Anthems, Oden und andere Musica Sacra sowie viel Instrumentalmusik, darunter die Concerti grossi op. 3, die zu den größten Schöpfungen Händels in diesem Genre zählen. Der kosmopolitische Neapolitaner Nicola Porpora wurde in London zu Händels „gefährlichsten“ Rivalen in Sachen „Oper“. Und auch der Corelli- und Scarlatti-Schüler Francesco Geminiani aus Lucca – noch heute berühmt durch sein „Weihnachtskonzert“ – verbrachte nach einer wechselvollen Zeit in
Neapel und Venedig viele Jahre in der Metropole an der Themse. Unser Programm konfrontiert diese „Zugereisten“ mit dem „waschechten“ Londoner William Boyce, der musikgeschichtlich bereits an der Schwelle zur Frühklassik steht, und mit dem kaum bekannten Londoner Komponisten und Orgelvirtuosen William Babell, der möglicherweise zu Händels Londoner Schülern zählte, sich in jedem Fall aber als Bearbeiter mancher von dessen Werke einen Namen machte. Es spielt die Hofkapelle München, die seit Jahren zu den Größen der Originalklang-Szene zählt. Solistin ist die vielseitige, 1973 in Moskau geborene Organistin, Cembalistin und Pianistin Olga Watts.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de