2. Sinfoniekonzert

21. Oktober 2013 in Hannover

Werke von Hector Berlioz und Johannes Brahms.

Dirigentin: Karen Kamensek
Solist: David Aaron Carpenter
Niedersächsisches Staatsorchester Hannover

Hector Berlioz:
Harold in Italien op. 16 (1834)Johannes Brahms:
Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90 (1883)
Mit seinem Versepos Childe Harold's Pilgrimage hat der britische Dichter Lord Byron ihn salonfähig gemacht: den "überflüssigen Menschen", der gelangweilt, überheblich und zynisch mit der Attitüde des melancholisch-depressiven Antihelden kokettiert. Die Figur des jungen Mannes, der sein Luxusleben satt hat und in der Exotik fremder Länder neue Inspiration sucht, hat viele Künstler beeinflusst. Puschkin, Dostojewski, Tolstoi, Poe, Hugo waren fasziniert von dem Topos, auch Komponisten griffen ihn auf: Schumann, Verdi, Tschaikowsky und eben Hector Berlioz. Allerdings vertonte er Byrons Epos nicht direkt, sondern hatte vielmehr sich selbst und seine eigene Italienreise 1831/32 im Kopf, als er Harold en Italie schuf. In vier Sätzen, die Berlioz' Begeisterung für Beethoven durchklingen lassen, durchleben wir als Zuhörer die Momente des "Glückes und der Melancholie", die Beobachtungen des Helden auf verschiedenen Stationen seiner Reise, die in einem orgiastischen Moment, im Rausch, in einer Mischung aus Freude und Zorn, Lust und Gewalt tödlich endet.
Nach der Wiener Uraufführung von Brahms' Sinfonie Nr. 3 F-Dur schrieb der Kritiker Eduard Hanslick: "Die Symphonie will gehört und nicht beschrieben sein; gehört, aber nicht gelesen. So bleibt mir denn nichts übrig, als einfach meine Freude über Brahms' neue Symphonie zu äußern. Manche mögen die titanische Kraft der Ersten Symphonie, manche die ungetrübte Anmuth der Zweiten vorziehen - gewiß besitzt jede von den dreien einzelne Vorzüge ganz für sich allein - als künstlerisch vollkommenste erscheint mir die Dritte. Sie ist gedrungener in der Form, durchsichtiger im Detail, plastischer in den Hauptmotiven. Die Instrumentirung ist reicher an neuen reizenden Farbenmischungen als die früheren. An genialer Modulation steht die Dritte Symphonie keinem der besten Werke von Brahms nach, und in der ihm ganz eigenen Kunst der freiesten Combination verschiedener Tactarten und Rhythmen weist sie den Vorzug auf, diesen Effect nicht auf Kosten der Verständlichkeit zu erreichen. Von klarer unmittelbarer Wirkung beim ersten Hören, wird sie beim zweiten, dritten und zehnten für jedes musikalische Ohr noch reicheren Genuß aus immer feineren und tieferen Quellen strömen lassen."

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Staatsoper Hannover
Opernplatz 1
30159 Hannover
Wann ist das Event?
Montag, 21. Oktober 2013
19:30 Uhr
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