un-er-hört: im Schatten der Macht

30. November 2014 in Augsburg

Franz Schreker Intermezzo und Scherzo
Mieczyslaw Weinberg Concertino op. 42 für Violine und Streichorchester
Dimitri Schostakowitsch Kammersinfonie As-Dur op. 118A (bearbeitet von Rudolf Barschai)

Gabriel Adorján Violine, Leitung und Konzertmeister

Alle drei Komponisten dieses Konzertes haben gemeinsam, dass sie oft nur unter schwersten Bedingungen und gegen politische Widerstände ihren Beruf ausüben konnten oder gar ganz daran gehindert wurden. Diese Umstände haben auch die Rezeption ihrer Werke nachhaltig beeinflusst. Franz Schreker galt zu seiner Zeit als einer der gefragtesten Opernkomponisten, seine Werke wurden öfter gespielt als diejenigen von Richard Strauss. Schon in den 20er Jahren wurde er zum Angriffsobjekt der nationalsozialistischen Kulturpolitik, von allen seinen Ämtern in den Ruhestand zwangsversetzt starb er 1934 an einem Herzinfarkt. Das Intermezzo und das Scherzo (letzteres blieb zu Lebzeiten Schrekers unveröffentlicht) entstanden um 1900. Mieczyeslaw Weinberg, dessen Familie während des Holocausts umkam, flüchtete 1939 als Zwanzigjähriger vor den vorrückenden deutschen Truppen über Minsk nach Taschkent, bis er schließlich 1943 als Kompositionsschüler nach Moskau kam, um den Kontakt zu Dimitri Schostakowitsch zu intensivieren. Letzterer sollte sein Freund, Mentor und Fürsprecher werden. So setzte sich Schostakowitsch – selbst immer wieder von Stalin attackiert –für Weinberg in einem sehr mutigen Brief ein, als dessen Inhaftierung aufgrund der angeblichen Propagierung einer jüdischen Republik auf der Krim drohte.

Kartenbestellung: 20,- /30,- /40,- €, erm. 10,- auf allen Plätzen an: info@kammerphilharmonie.de

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Synagoge Augsburg
Halderstraße 4-6
86150 Augsburg
Wann ist das Event?
Sonntag, 30. November 2014
18:00 Uhr
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