8. Philharmonisches Konzert

Dmitri Schostakowitsch Symphonie Nr. 7 C-Dur op. 60 Leningrader

Mit der Aufführung von Dmitri Schostakowitschs "Leningrader" Symphonie erklingt das berühmte Werk erstmals wieder seit 1985 in einem Philharmonischen Konzertprogramm in Rostock.
Kaum eine andere Symphonie des 20. Jahrhunderts erlangte eine solche Popularität. Begonnen im von deutschen Truppen eingeschlossenen Leningrad, avanciert das groß besetzte Werk zum Symbol des Widerstandes gegen die faschistische Gewalt. Aufgeführt binnen kürzester Zeit in zahlreichen Städten der ehemaligen Sowjetunion, wurde es Mikrofilm über Persien und Ägypten in den Westen ausgeflogen und mit überragendem Erfolg auch in England, Nord- und Südamerika gespielt. Maßgeblich für den Erfolg war besonders der erste Satz, der mit dem Titel "Die Invasion" in die Geschichte einging und über dessen Aussage sich im Zusammenhang mit den politischen Ereignissen des 2. Weltkriegs teilweise auch einseitige Interpretationen verbreiteten. Das ostinate, von markanten Trommelwirbeln untermalte Thema wurde immer wieder als Charakterisierung der "hässlichen Fratze des Faschismus" gedeutet. Schostakowitsch selbst bekannte allerdings, dass zu seinen Anregungen für die Symphonie auch der 79. Psalm gehörte, die "Klage wider die Zerstörung Jerusalems", und sich sein Appell gegen alle Unterdrückung in der Welt richte.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de