Sinfoniekonzert zum Neuen Jahr

Der Abend eröffnet leidenschaftlich mit der ersten Suite aus Prokofjews Ballettmusik nach Shakespeares „Romeo und Julia“. Die Geschichte der über alle Widrigkeiten hinweg bestehenden Liebe zwischen Romeo und Julia hat Prokofjew in eine faszinierende, sprechende Musik verwandelt. Die Personen werden charakterisiert - Romeo in eher in tiefen, Julia in den hohen Regionen des Tonspektrums. Dazu wird in Tänzen und Volksszenen das Geschehen skizziert. Heitere Momente, ironische Nuancen aber natürlich auch Dramatisches und Tragisches lassen die Liebe der beiden Hauptpersonen lebendig werden. Mit der folgenden Rhapsodie über die Caprice Nr. 24 von Niccolò Paganini hat Rachmaninow ein Variationen-Werk geschaffen, das „seinem“ Instrument, dem Klavier, alles an Virtuosität abverlangt, was man sich als Hörer nur wünschen kann. Paganini hatte das Thema selbst für Variationen genutzt und damit die Möglichkeiten der Violine ausgelotet, was seinen Ruhm in ganz Europa und über fast zwei Jahrhunderte begründete – bis hin auf die Leinwand, wo es im Paganini-Film („Der Teufelsgeiger“, mit David Garrett in der Hauptrolle) mehrfach erklingt. Der „Teufelspianist“ des Abends wird Sung-Jae Kim sein. Der aus Süd-Korea stammende junge Künstler wurde mit 14 Jahren als Jungstudent an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Frankfurt aufgenommen. Seit 2008 studiert er in der Klavierklasse von Prof. Catherine Vickers und diplomierte im Jahr 2013 mit Auszeichnung. Seitdem führt er seine künstlerische Ausbildung in der Solistenklasse fort. Sung-Jae Kim errang erste Preise u. a. beim Bundeswettbewerb "Jugend musiziert“, beim "Ibach Klavierwettbewerb“, beim "Thuermer Klavierwettbewerb", dazu Diploma beim Internationalen Klavierwettbewerb „Maria Canals“ sowie beim 16. „Chopin-Wettbewerb“ und einen zweiten Preis bei der „International Piano Competition Manchester“. Wunderschöne Sinfonik erklingt nach der Pause mit Dvořáks siebter Sinfonie. Die von ihm in vielen Stücken reichlich verwendeten slawischen Farben seiner Heimat treten zugunsten meisterlichen sinfonischen Schaffens in den Hintergrund, so dass man eine Nähe zu Brahms und Beethoven spürt. Wenn auch tänzerische Elemente reichlich vertreten sind, ist das Werk doch insgesamt von innigem Charakter und verweist so zurück auf die unzerstörbare Liebe zwischen Romeo und Julia. Dominik Beykirch, der Dirigent des Konzertes, studiert Orchesterdirigieren an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar. Er arbeitete unter anderem mit der Staatskapelle Weimar, dem MDR-Sinfonieorchester und der Jenaer Philharmonie, leitete die Uraufführung von Ludger Vollmers Oper „Schillers Räuber“ und assistierte bei der Inszenierung von Brittens „A Midsummer Nights Dream“ am Deutschen Nationaltheater Weimar. 2013 wurde Dominik Beykirch in das Dirigentenforum des Deutschen Musikrates aufgenommen. Im gleichen Jahr gewann er den 1. Preis beim Dirigierwettbewerb der mitteldeutschen Musikhochschulen sowie für die Spielzeit 2013/14 eine Assistenz an der Dresdner Philharmonie mit eigenen Konzertprojekten. Parallel zum Studium widmet sich Dominik Beykirch u.a. mit seinem 2012 gegründeten Ensemble Mitteldeutsche Kammerkantate intensiv dem Continuospiel. Mit dem LJSO Hessen hat er bereits mehrmals als musikalischer Assistent seines Professors, Nicolás Pasquet, und als Dirigent mehrerer Konzerte zusammengearbeitet.

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Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de