8. Heilbronner Konzert

Konzert mit Paukenschlag.

Joseph Haydn // Sinfonie Nr. 43 Es-Dur Hob. I:43 „Merkur“
Johann Nepomuk Hummel // Konzert für Trompete und Orchester Es-Dur
Dmitri Schostakowitsch // Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester Nr. 1 c-Moll op. 35
Joseph Haydn // Sinfonie Nr. 94 G-Dur Hob. I:94 „Mit dem Paukenschlag“

Sergei Nakariakov // Trompete
Herbert Schuch // Klavier // Gustavo Gimeno // Dirigent

Im Zeichen des Kennenlernens steht der Abend des 8. Heilbronner Konzertes. Neben Herbert Schuch ist auch der Dirigent Gustavo Gimeno zum ersten Mal in Heilbronn. Er ist von Haus aus Schlagzeuger und somit bestens geeignet für die „Sinfonie mit dem Paukenschlag“ von Joseph Haydn, der wiederum in Schostakowitschs erstem Klavierkonzert zitiert wird. Da trifft also einiges aufeinander auf der Harmoniebühne, das einen großartigen Musikmix ergibt. Johann Nepomuk Hummels Musik repräsentiert den Übergang von der klassischen zur romantischen Ära. Sein Konzert Es-Dur für Trompete und Orchester, dessen erster Satz heute ein Standardwerk für Aufnahmeprüfungen und Orchestervorspiele ist, ist von großer und herzhafter Lebensfreude. Dmitri Schostakowitsch bereitet es besonderen Spaß mit chamäleonhafter Wandlungsfähigkeit die verschiedenen Facetten seines Talents vorzuführen. Sein Konzert für Klavier, Trompete und Orchester ist ein genialer Mix aus russischer Romantik, Neoklassik und banaler Music-Hall-Melodik, Persiflage und Karikatur diverser musikalischer Richtungen. Er selbst bezeichnet es als „spöttische Herausforderung an den konservativ-seriösen Charakter des klassischen Konzert-Gestus“. Dass ein Paukenschlag mehr sein kann als nur ein einfacher Paukenschlag, hat Joseph Haydn mit seiner Symphonie Nr. 94 bewiesen: Der große „Rumms“ kommt nach 16 Takten leise säuselnder Dreiklangsbehaglichkeit. Laut musikhistorischer Legendenbildung soll ihn Joseph Haydn in den langsamen, zweiten Satz komponiert haben, um das Publikum aus seinem konzertanten Tiefschlaf zu wecken. Seien Sie also achtsam: Das Finale verspricht einen heiteren und aufgeweckten Heimweg.

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de