Frühlingskonzert

22. März 2015 in Kempten

Mit den Münchner Symphonikern.

Nein, sie sind keine Zeitgenossen gewesen – Mendelssohn, Mozart, Rossini und Schubert. Aber sie sind zweifellos ‚wahlverwandt’. Das vordergründig Leichtfüßige, das unbeschwert Schmunzelnde, dabei das unerwartet Tiefgründige, das ist ihre Sache. Und alles verpackt in einige der schönsten Werke der klassischen Literatur. Nehmen Sie das dritte Violinkonzert von Mozart, über das der Mozart-Biograph Alfred Einstein sagte: „Wenn es ein Wunder in Mozarts Schaffen gibt, so ist es die Entstehung dieses Konzertes.“ Mozart war gerade mal 19 Jahr alt, als er dieses Werk komponierte. Oder die Konzert-Ouvertüre „Meeresstille und glückliche Fahrt“. Mendelssohn war bei der Niederschrift dieser „Vertonung“ eines Goethe-Gedichts kaum älter als Mozart. Mit Streicher-Akkorden beschreibt er die Meeresstille, mit einem heiteren Teil in fröhlicher Tonart den Wind, der das Schiff aus dem Hafen treibt.
Auch für Franz Schubert – gerade mal 18 Jahren alt, als er seine Sinfonie Nr. 3 D-Dur komponierte – passt in diesen Kreis. Über das sprudelnde, launige Finale dieser Sinfonie schrieb der Wiener Musikkritiker Eduard Hanslick, es sei „ein Werk der Jugend und ihres vergnügt lärmenden Thatendranges, der sich regt und bewegt, ohne sich noch um Ziel und Erfolg Großes zu kümmern“. Allenfalls um das Notenpapier musste Schubert sich kümmern, das ihm während der Arbeit an der Sinfonie ausging und diese im Jahr 1815 für einige Zeit unterbrach. Schließlich aber wurde sie fertig, und klingt... man glaubt es kaum, am Ende fast ein wenig nach Rossini. Dessen Oper „Guillaume Tell“ entstand nur 14 Jahr später und doch scheinbar in einer anderen Welt. In Paris war in „La Revue musicale“ 1828 zu lesen, Rossini habe erklärt, dass seine neue Oper „Guillaume Tell“ zugleich seine letzte werden sollte. Damals war Rossini 36 Jahr alt und er hielt sich an seine Erklärung. Die Oper nach Schillers „Wilhelm Tell“ sollte seine letzte sein.
Zu den Interpreten des Konzerts: Im Alter von 13 Jahren spielte Ray Chen in seiner Heimat Australien zum ersten Mal das Tschaikowsky-Violinkonzert. Sieben Jahre später gewann er den renommierten Königin Elisabeth Wettbewerb in Brüssel. Dieser 1. Preis machte den australisch-taiwanesischen Geiger schlagartig berühmt. Für sein erstes Album "Virtuoso" erhielt Ray Chen 2014 einen „ECHO Klassik“. Dass er einmal ein berühmter Geiger werden würde, stand dabei keineswegs von Beginn an fest, sagt der 1989 in Taipeh Geborene: „Meine Eltern sind keine Musiker, sie hielten das für riskant, wollten lieber, dass ich ein Doktor werde. Aber die Musik hat mich nun mal ausgewählt." Mit dem 1979 in Pesaro geborenen Dirigenten Michele Mariotti steht ein ausgewiesener Fachmann für die Zeit der „Wahlverwandten“ um Gioacchino Rossini am Dirigentenpult. Ausgebildet am Conservatorio „Rossini“ seiner Heimatstadt gab er sein Debüt mit Rossinis „Il Barbiere di Siviglia“. Nach Stationen unter anderem an den Opernhäusern in Bologna und Parma, hat er sich auch an der Dresdner Semperoper, in Tokio oder Barcelona, Oregon oder New York sowie in Zürich, London und an der Scala einen Namen als Rossini-Fachmann gemacht.

Solist: Ray Chen (Violine)

Dirigent: Michele Mariotti

Text: Kerstin Unseld

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
bigBOX Allgäu - KlassikBOX
Kotterner Straße 64
87435 Kempten
Wann ist das Event?
Sonntag, 22. März 2015
19:00 Uhr
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