Akkordeonale

29. April 2014 in Kassel

Im Rahmen des 17. Kasseler Weltmusikfestivals.

In den vergangenen Jahren hat sich das Akkordeon als echter Publikumsliebling erwiesen. Auf der Akkordeonale, dem weltweit einzigen tourenden Akkordeon-Festival, begeistert es jedes Jahr Tausende von Menschen. Kaum findet sich ein Kulturkreis, den diese eigenwillige Wunderkiste nicht erobert hat, kaum eine Stilart, in der es sich nicht zu Hause fühlt. So lädt der Niederländer Servais Haanen zum sechsten Mal Musiker aus aller Welt ein, gemeinsam die kulturelle Vielfalt des Akkordeons zu feiern. Erneut taucht die Akkordeonale in die Klangwelten eines Weltbürgers unter den Instrumenten ein, fernab vom einschlägigen Klischee gemütlicher volkstümelnder Biederkeit. Hier bekommt man prallen musikalischen Reichtum zu hören: von traditionell bis zeitgenössisch, folkloristisch, exotisch, jazzig, virtuos und temperamentvoll – ein Füllhorn stilistischer Formen und klanglicher Möglichkeiten. Dieses Jahr geht die musikalische Reise von Brasilien über Belgien und Serbien in den Iran, wie immer mit Zwischenstopp in den Niederlanden. Gaucho-Musik vom Rodeo-Fest trifft auf atemberaubende serbische Akkordeon-Virtuosität, Musette-Perlen und niederländische Klangästhetik begegnen Jazz aus dem Land der Scheherazade, umrahmt von portugiesischer Fado-Gitarre und Cello. Politische Differenzen erscheinen unwichtig, Grenzen werden beiseite geschoben, der frische globale Wind aus fünf Akkordeonbälgen vermischt die Kulturen. Die Musiker kommunizieren in ihrer gemeinsamen Sprache, der Musik, in einem lebendigen Wechsel von Solos und Ensemblestücken. Wenn Servais Haanen die musikalischen Fäden zieht und die vielfältigen Klangmöglichkeiten zu einem Ganzen verwebt, lassen Improvisationstalent und Spontaneität aller Musiker das Ensemble wie von selbst zu einer Einheit werden. Gleich einer Momentaufnahme ist das Festival ein einmaliges Ereignis, intensiv und spannend, ein Fest der Klänge…
Sehen — Hören — Genießen!

<em>Die Künstler</em>
Adriana de Los Santos (BR) – Gaucho-Feuer aus der Pampa
Adriana de Los Santos kommt aus dem Süden von Brasilien. Als „Gaucho-Mädel“ behauptet sie sich tapfer in einer Welt die eigentlich eine reine Männerdomäne ist. Über ihr erstes Akkordeon sagt sie: „Ich merkte schnell, dass es unmöglich ist, das Instrument nicht anzufassen. Wenn man es öffnet, ist es wie Lachen und eine Herzen und Seelen erobernde Musik fließt heraus.“ Adriana spielt mit ihrer Frauenband „Gurias Gauchas“ bei Rodeos, Motorradtreffen und Gaucho-Grill-Partys. Sie repräsentiert als erste Frau die Gaucho-Kultur in Europa – auf der Akkordeonale!

Gulam Kerimzade (IR) – Jazz aus tausendundeiner Nacht
Der Iraner Gulam Kerimzade bekam als kleines Kind eine Ziehharmonika geschenkt. Für ihn war es der Einstieg in die wunderbare Welt der Musik. Er studierte Komposition und Klavier aber seine Liebe zu Balginstrumenten ist geblieben. Auf Garmon (eine gleichtönige diatonische Harmonika) ist er einer der ganz wenigen, die dieses Instrument außerhalb der folkloristischen Musik einsetzen. Gulam spielt Kompositionsmischungen aus traditioneller persischer Musik und Jazz.

Raquel Gigot (BE) – Stern am Musette-Himmel
Raquel Gigot stammt aus Belgien, einem Land mit einer großen Akkordeon-Tradition. So konnte es nicht anders kommen, als dass sie mit den verschiedensten Stilen der Akkordeonmusik in Berührung kam. Sie spielt chromatisches sowie diatonisches Akkordeon. Der Musette begleitet Raquel seit ihrer Kindheit, sie interpretiert ihn wie zu Zeiten der Swing-Jazz-Epoche in Paris und Brüssel.

Jordan Djevic (RS) – Balkan Passion
Mit dem Akkordeon erzählt der Serbe Jordan Djevic von seiner Region, dem Balkan – von Melancholie und Freude, Schmerz, Kriegen und Siegen – ein moderner temperamentvoller Mensch, der mit seiner Musik versucht, die Welt zum Besseren zu verändern. Mit großartiger Virtuosität verbindet Jordan Traditionen des Balkans mit klassischen Einflüssen, Jazz und Evergreens. Seine Musik ist seine Religion, seine Art zu spielen gleicht einem Ritual, das ihn hervorhebt.

Servais Haanen (NL) – Der Meister feiner Klänge
Als musikalischer Querdenker ist Servais Haanen Drahtzieher und Organisator der Akkordeonale. Er komponiert und arrangiert die Ensemble-Stücke des Festivals und führt mit Witz und Sachverstand durchs Programm. Schon lange arbeitet er daran, die Grenzen seiner Ziehharmonika zu sprengen und Elemente aus der neuen Musik, Minimalstrukturen und andere ausgefallene Klänge zu integrieren. Dank seiner vielfältigen Bandarbeit (u.a. Appellation Contrôlée, QuatroVento, KlangWeltenFestival) sowie seiner Komponistentätigkeit für Musiktheater-Produktion und Dokumentarfilm, bringt Servais unterschiedlichstes Musikmaterial ins Spiel.

<em>Begleitmusiker</em>
Rafael Fraga (PT) – Portugiesische (Fado-)Gitarre
Der Portugiese Rafael Fraga studierte Jazz-Gitarre und Klassische Komposition. Er ist ein viel gefragter Musiker auf Gitarre und Fado-Gitarre, Komponist und Orchestrator (Nederlands Blazers Ensemble, Maria de Fatima, QuatroVentos, Carlos do Carmo). Die Fado-Gitarre ist ein der Cister verwandtes Instrument mit 12 Stahlsaiten.

Johanna Stein (D) – Cello
Viele kennen sie schon aus vergangenen Jahren, und auch dieses Jahr wird Johanna Stein die Akkordeonale wieder mit ihrer cellistischen Begleitung bereichern. Nach klassischem Studium leitet sie Streicherworkshops, gehört dem Klassikkollektiv Ensemble Alondra an, vor allem aber spielt und arrangiert sie mit großer Liebe für ihr Streicher-Quartett Badz: Ob Klassik, Jazz, Rock, Pop, Blues, Fusion oder Weltmusik – kein Stil ist ihr fremd!

Weitere Informationen: http://www.weltmusik-kassel.de

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Adventskirche
Lassallestraße 2
34119 Kassel
Wann ist das Event?
Dienstag, 29. April 2014
20:00 Uhr
Seit 3648 Tagen vorbei!

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