Bevor ich sie aufgenommen habe, vielleicht zwanzig, dreißig Mal. Daheim gespielt vielleicht zehntausend Mal. Gespielt, gelesen, gehört, gedacht: fünfzigtausend Mal." Diese Antwort gab der Pianist Igor Levit unlängst auf die Frage, wie oft er die letzten Klaviersonaten Ludwig van Beethovens spielen musste, um sich für sein CD-Debüt ausgerechnet mit fünf Meilensteinen der Klavierliteratur sicher genug zu fühlen. Keine Frage, die Auseinandersetzung mit dem Klavierwerk Ludwig van Beethovens steht für den jungen Pianisten, dem vor vier Jahren sein internationaler Durchbruch gelang, im Zentrum seines Schaffens. Es ist das Grenzgängertum, das Spiel mit Abgründen, das Levit reizt. "Was Beethoven schreibt", so der Pianist im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, "ist ja zum Teil extremistische Musik: einmal mit der Faust auf die Zwölf und noch mal, und noch mal. Und dann gibt es Brüche zwischen totaler Hysterie und unbeschreiblicher Transzendenz von einer Millisekunde auf die nächste."
Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de
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Igor Levit, Klavier - Geisenheim-Johannisberg - 25.07.2014 – Copyright © 2024 Kleiner Kalender