RIAS Kammerchor - 1. Abonnementkonzert

14. September 2013 in Berlin

Sprache? Musik? Sprachmusik!.

Mauricio Kagel
Märsche Nr. 1, 2 und 5
aus 10 Märsche um den Sieg zu verfehlen

Resurrexit Dominus (für Chor und Klavier)
aus Rrrrrrr

Märsche Nr. 7 und 9
aus 10 Märsche um den Sieg zu verfehlen

Rex Tremendae (für Chor und Klavier)
aus Rrrrrrr

Märsche Nr. 8 und 4
aus 10 Märsche um den Sieg zu verfehlen

Verborgene Reime

Leo? Janáček
Rikadla

Igor Strawinsky
Les noces (Fassung 1919)

Annamária Kovács, Alt
Andreas Fischer, Bass
Anu Komsi, Sopran
Nigel Robson, Tenor

Michael Weilacher, Schlagzeuger
Enikö Ginzery, Cymbalum
Françoise Rivalland, Cymbalum
Adam Weisman, Schlagzeug
Marie-Noëlle Bette, Harmonium
Rex Lawson, Pianola

RIAS Kammerchor
Ensemble musikFabrik

James Wood, Dirigent & Choreinstudierung

Sprache? Musik? Sprachmusik!

Was für ein Wirrsal! Von Les noces, Strawinskys Funken sprühender Auseinandersetzung russischen Hochzeitsbräuchen, existieren so viele Besetzungsvarianten, dass der sonst so akribische Komponist selbst irgendwann die Übersicht verlor. Um so spannender, unter dem Firnis der gängigen Versionen nach solchen zu fahnden, die den experimentellen Charakter der Partitur zusätzlich schärfen. 1919 versucht sich der geniale Bürgerschreck an einer schlichtweg verwegenen Instrumentation mit Zimbals, Harmonium, allerlei Schlagwerk und Pianola, einem Klavier mit walzengetriebener Selbstspielapparatur. Fertigungstechnische Probleme der Firma Pleyel indes brachten das Projekt schon vor der Vollendung zu Fall. Eine Rekonstruktion dieser waghalsigen Fassung gelangt heute zur Uraufführung. Sie lässt das Lavafeuer, mit dem die volkstümlichen Rituale temporeich und farbvergnügt vorüber ziehen, tatsächlich noch archaischer zünden, verschmilzt Text und Musik zu einer unverbrüchlichen Einheit. Les noces steht damit am Anfang jener aufregenden Entwicklung, bei der sich die Sprache allmählich von ihrer alleinigen Funktion als Bedeutungsträgerin löst und selbst zur Musik wird. Mittendrin begegnen wir Leo? Janáček, dem genialen Geburtshelfer eines eigenständigen tschechischen Sprachidioms in der Musik, und Mauricio Kagel, dem Harlekin unter den Philosophen seiner Zunft. Die vom RIAS Kammerchor initiierten und uraufgeführten Verborgenen Reime, entstanden ein Jahr vor Kagels Tod, lassen erleben, was geschieht, wenn Sprache ein Eigenleben entfaltet, jenseits von Inhalt, und sich auf das besinnt, was ihr elementares Wesen ausmacht: Rhythmus und Klang. Sie werden staunen.

In Kooperation mit dem Musikfest Berlin

Weitere Informationen
www.rias-kammerchor.de

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Philharmonie Berlin, Kammermusiksaal
Herbert-von-Karajan-Straße 1
10785 Berlin
Wann ist das Event?
Samstag, 14. September 2013
20:00 Uhr
Seit 3848 Tagen vorbei!

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