Messa da Requiem von Giuseppe Verdi

17. Oktober 2013 in Schweinfurt

Chor und Extrachor des Südthüringischen Staatstheaters Meiningen.

Hofkapelle Meiningen

Musikalische Leitung: GMD Philippe Bach

Solisten: Camila Ribero-Souza (Sopran), Rita Kapfhammer (Alt), Xu Chang (Tenor), Stephanos Tsirakoglou (Bassbariton)

Giuseppe Verdi gilt als der große Realist des Musiktheaters im 19. Jahrhundert und hat sich selbst auch so gesehen. Doch er verstand seinen Realismus nicht als fotografische Abbildung der Wirklichkeit, sondern als wahrhaftige Menschendarstellung mit den Mitteln der Kunst. "Die Wirklichkeit zu kopieren ist eine gute Sache, aber die Wirklichkeit zu erfinden ist besser", schrieb der Komponist 1876 in einem Brief an Clarina Maffei, deren Mailänder Salon während der Zeit des Risorgimento ein Treffpunkt der künstlerisch und politisch fortschrittlichen Kräfte Italiens gewesen war.

Das Requiem - oder die Messa da Requiem, wie der Originaltitel lautet - hat Verdi aus demselben Geist heraus geschrieben. Deshalb verwundert es nicht, dass das Werk schon von seinen Zeitgenossen als "Oper in liturgischem Gewand" bezeichnet wurde. Das ist insofern richtig, als hier eine ähnliche dramatisch-musikalische Logik wie in den Bühnenwerken vorherrscht und der Mensch auf dieselbe zwingende Weise mit sich selbst und seinem Schicksal konfrontiert wird. Doch während es in den Opern um politische Intrigen und weltliche Schicksalsschläge geht, steht im Requiem das Individuum dem Absoluten in Gestalt des Todes gegenüber. Die Folge ist eine Radikalisierung der künstlerischen Mittel. Die in der Totenmesse vielstimmig beklagte und beschworene Grenzerfahrung inspirierte Verdi zu einer Darstellung von überwältigender Eindringlichkeit und Direktheit des Ausdrucks. Mit großem dramatischem Impetus wird der Bogen geschlagen vom Schrecken und der Hoffnungslosigkeit des Jüngsten Gerichts im "Dies irae" bis zum Trost des "Requiem aeternam dona eis" mit dem anschließenden ätherischen Vision des "Lux aeterna". Ganz zum Schluss fügt Verdi, in Abweichung von der liturgischen Konvention, noch das "Libera me" an, das mit seiner inbrünstigen Bitte um Errettung vor dem ewigen Tod und der grandiosen Chorfuge wie eine Zusammenfassung des ganzen vorherigen Geschehens wirkt.
aus: Max Nyffeler zur Aufführung des Requiems am 14./15.08.2011 im Programmheft der Salzburger Festspiele

Quelle: kulturkurier / Kulturclub.de

Wo ist das Event?
Theater der Stadt Schweinfurt
Roßbrunnstraße 2
97421 Schweinfurt
Wann ist das Event?
Donnerstag, 17. Oktober 2013
19:30 Uhr
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